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Steigende Bauzinsen - das Aus für die private Baufinanzierung?

Blogbeitrag vom 12.04.2021

Der Wunsch nach der eigenen Immobilie ist nach wie vor äußerst ausgeprägt und hat 2020 nochmal einen deutlichen Zuwachs erfahren. So verzeichnen die Wirtschaftsprüfer von PwC für das vergangene Jahr ein Rekordniveau bei den Baufinanzierungs-Krediten in Höhe von 273 Mrd. Euro und konstatieren, dass COVID-19 den Boom noch weiter angekurbelt habe.

Mit einer der Gründe für den ungebremsten Zuwachs sind die bis dahin niedrigen Zinsen gewesen. Das könnte sich aber ändern, denn bereits seit Ende Februar 2021 ist ein kräftiger Anstieg der Bauzinsen zu verzeichnen. Hinzu kommt, dass die Bauzinsen an die Rendite von Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit gekoppelt sind, welche zuletzt einen deutlichen Aufschwung erfahren haben. Max Herbst, Inhaber der FMH Finanzberatung konstatiert: „Egal was andere Unternehmen behaupten, wenn sich die Bundesanleihe und die Pfandbriefe verteuern, können sich die Hypothekenzinsen nicht verbilligen.“ Experten schließen nicht aus, dass die Bauzinsen auf bis zu 1,25 Prozent ansteigen könnten.

Dass es sich hierbei aber um einen moderaten Anstieg handelt bestätigt auch Mirjam Mohr, Vorstandsmitglied der Interhyp: „Baugeld ist noch immer sehr günstig und wird es mit Blick auf die Auswirkungen der Pandemie und Geldpolitik bleiben.“ Potentielle Käufer sollten also gelassen in die Zukunft blicken.

Kritisch könnte es hingegen für Immobilienbesitzer werden, denen im Zuge einer Anschlussfinanzierung durch die aktuelle Entwicklung deutliche Mehrkosten ins Haus stehen, die sie vor einigen Jahren noch nicht absehen konnten. Ein probates Mittel wäre in diesem Fall der Abschluss eines Forward-Darlehens, welches gegen einen Aufpreis die Festschreibung des momentanen Zinses garantiert.

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